Uni-Logo
Sie sind hier: Startseite Personen Stipendiaten Doktoranden Irene Steiger (Stipendiatin seit 01.12.2009)
Artikelaktionen

Irene Steiger (Stipendiatin seit 01.12.2009)

Dissertationsprojekt: Korruption und Patronage in der Sowjetunion während der Brežnev-Ära

 

Angaben zur Person:

Steiger.jpggeb. am 22.08.1979 in Alma-Ata (Kasachstan)

E-Mail irene.steiger@grk-freundschaft.uni-freiburg.de

Ausbildung

                  • 2001 Abitur
                  • 2001-2003 Studium der Chemie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br.
                  • 2003/2009 Studium der Osteuropäischen Geschichte (HF) und der Slavischen Philologie (HF) an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br.
                  • 07/2009 Erlangung des akademischen Grades Magistra Artium
                    Thema der Magisterarbeit: Sowjetische Kinder und Jugendliche als Opfer stalinistischer Repressionen
                  • seit 12/2009 Stipendiatin des DFG-Graduiertenkollegs 1288 Freunde, Gönner, Getreue der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br.

 

Praktika und Nebentätigkeiten:

  • 2004-2005 Hilfskraft in der Rechtsanwaltskanzlei Mayer & Mayer in Freiburg i. Br.
  • 2005 Praktikum als Sprachassistentin in Sommersprachlagern in Tomsk (Russische Föderation)
  • 2006-2009 Wissenschaftliche Hilfskraft am Slavischen Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br.

 

Dissertationsprojekt:

Korruption und Patronage in der Sowjetunion während der Brežnev-Ära

Erstbetreuer: Prof. Dr. Dietmar Neutatz

Zweitbetreuerin: Prof. Dr. Sabine Dabringhaus

Im Rahmen des Promotionsprojekts soll in erster Linie eine Analyse des offiziellen, wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Diskurses über die Phänomene Korruption und Patronage in der Sowjetunion der Brežnev-Ära vorgenommen werden. Zudem soll die gesellschaftliche Wahrnehmung sowie die Darstellung der zu untersuchenden Erscheinungen in der Öffentlichkeit seitens der sowjetischen Regierung und im begrenzten Maße auch der sowjetischen Wissenschaft der sozialen Praxis gegenübergestellt werden.

Es soll ein systematischer und differenzierter Überblick über die wichtigsten Aspekte der Korruption und der Patronage in der UdSSR gegeben werden. Neben dem rechtlichen Hintergrund und den Ursachen der zu untersuchenden Phänomene ist auch darzulegen, wie sich diese Erscheinungen auf das politische, administrative, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben des Landes auswirkten.

Im Rahmen einer Analyse der offiziellen Darstellung von Korruption und Patronage ist darauf einzugehen, welche Fälle der Öffentlichkeit präsentiert und welche ihr vorenthalten wurden, andererseits auf die Arten der Übermittlung (einfache Informationsvermittlung, Sensationsberichte, Propaganda usw.). Es kann davon ausgegangen werden, dass die „Aufdeckungen“ der Korruptionsaffären nicht dem Ziel der Kriminalitätsbekämpfung dienten, sondern politische und ideologische Gründe hatten. Diese These gilt es im Rahmen des Projektes zu überprüfen.

Die Untersuchung des gesellschaftlichen Diskurses soll zu Erkenntnissen darüber verhelfen, ob und inwiefern sich die Wahrnehmung der Gesellschaft von der der Regierungsspitze unterschied. Hierzu soll zunächst geklärt werden, ob und wie die Korruption und die Patronage von den Sowjetbürgern wahrgenommen wurden. Da davon auszugehen ist, dass diese Phänomene in der Praxis des sowjetischen Alltags unumgänglich waren, stellt sich die Frage, wie sich diese Phänomene im moralischen Verständnis der Menschen manifestierten. Es ist auch zu untersuchen, welche Erklärungsversuche seitens der Sowjetbürger selbst für die Ursachen der Korruption und der Patronage als solchen unternommen und welche Wege zur Behebung dieser Erscheinungen als sinnvoll erachtet wurden.

Abschließend soll auf folgende zusammenfassenden und bewertenden Fragen eingegangen werden: Wurden Korruption und Patronage von der Regierung und der Gesellschaft als problematisch empfunden, oder nahm man sie sozusagen als einen normalen und naturgegebenen Zustand hin? Welche Formen dieser Erscheinungen wurden als legitim empfunden und welche nicht? Inwieweit überschneidet sich diese Wahrnehmung, und wo liegen die Differenzen? Gerade bei übereinstimmenden Erklärungsversuchen und Lösungsansätzen soll geklärt werden, welche Gründe für das Scheitern verantwortlich waren.

 

Kontakt
  • Postadresse:

    Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
    DFG-Graduiertenkolleg 1288
    c/o Historisches Seminar
    Rempartstr. 15 - KG IV
    79085 Freiburg 
     
  • Besuchsadresse:

    Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
    DFG-Graduiertenkolleg 1288
    Erbprinzenstraße 13
    79098 Freiburg
Benutzerspezifische Werkzeuge