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Karin Parienti-Maire (Stipendiatin 01.01.2013 - 31.12.2015)

„Il faut cultiver votre jardin“ (Voltaire). Zur 'Politik der Freundschaft' in Gemeinschaftsgärten: eine deutsch-französische Perspektive.

 

Angaben zur Person

karin maire
Kontakt: Freundschaft@parienti.net

1994-1999: Studium der Germanistik, Politikwissenschaft und Philosophie in Paris und Heidelberg
  • Licence de langue, littérature et civilisation germaniques (BA)
  • Licence de philosophie (BA)
  • Maîtrise de langue, littérature et civilisation germaniques (Master 1)
  • DESS d'Économie des pays de langue allemande (Master 2)
 
1999-2001: Studium der Soziologie in Paris
  • DEA de Sociologie du pouvoir (Master 2)
 
2003-2005: Verbeamtung als Deutschlehrerin in Frankreich (1. und 2. Staatsexamen)
 
Seit 01.2013: Doktorandin im DFG-Graduiertenkolleg 1288 an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

 

Tätigkeiten

 

  • 1996-2004 Lehrerin für Deutsch und Französisch (Paris, München, Heidelberg)
  • 2005-2007 Gymnasiallehrerin in Paris (verbeamtet)
  • 2001-2010 Dozentin für deutsche Sprache, Literatur und Landeskunde an den Universitäten Paris 8 Vincennes Saint-Denis, Le Mans und an der École Centrale d'Électronique de Paris
  • 2007-2011 Ideengeschichtliches Forschungsprojekt: das Misgeschick der Freiheit im Werke Günther Anders' (siehe Publikationsliste)
  • 2011-2012 Lektorin für französische Sprachpraxis, Romanisches Seminar der Universität Freiburg
  • 2001-heute Freiberufliche Tätigkeit als Übersetzerin

 

Publikationen, Mitherausgeberschaft und Tagungen

 

  • Der Täter und sein Gewissen. Zum Problem der Verantwortung bei Günther Anders und Hannah Arendt, in: Günther Anders. Urlaub vom Nichts, Edition Art&Science, Wien 2003.
  • Herausgabe mit Christophe David der Zeitschrift Tumultes n°27-28: Günther Anders: Agir pour repousser la fin du monde, Oktober 2007.
  • Considérations sur Günther Anders et Hannah Arendt, in :Tumultes n° 28-29, Oktober 2007.
  • Übersetzung ins Französische des Kommentars von Günther Anders und Hannah Arendt zu den Duineser Elegien von Rilke, Edition Payot & Rivages, 2007.
  • Organisation mit Florence Baillet und Arnauld Regnauld des Kolloquiums über: Das Intime und das Politische in der zeitgenössischen Kunst und Literatur, Paris Heinrich Heine Haus, Juni 2010.
  • Honte et politique dans le Liseur de Bernard Schlink, in : L'intime et le politique dans la littérature et les arts contemporains, Florence Baillet und Arnauld Regnauld, Paris, Michel Houdiard, 2011.[Online] in: Poétique de l'Étranger n° 8; URL : http://www2.univ-paris8.fr/dela/etranger/pages/8/parienti-maire.html
  • Une souris vaut un prince: politique de Kafka, esthétique de Kafka, Tagung des CRPC (Centre de Recherches en Philosophie Contemporaine) der Universität Strasbourg: Les philosophes lisent Kafka, (Mai 2011)
  • Wir wollen kein' Zaun, Kongruenz kleinbürgerlicher Ethiken und neoliberalem Grünflächenmanagement: Wintertagung des Graduiertenkollegs : «Freunde, Gönner, Getreue », Schloss Beuggen, Baden (Februar 2014)"
  • « Les éthiques environnementales », Vortrag im Rahmen der Winterschule des Teilprojekts
    Nachhaltigkeit des Verbundprojekts 'Sair l'Europe'/ 'Europa begreifen', Goethe Universität Frankfurt (Februar 2014)
  • 'Il faut cultiver notre jardin', la transition écologique par le jardinage collectif en ville, Internationale Tagung des Teilprojekts Nachhaltigkeit des Verbundsprojekts: « Europa begreifen : Les chemins politiques de la transition écologique, Ecole Normale Supérieure de Lyon (Oktober 2014), Publikation in Vorbereitung
  • Jardinage urbain et émancipation, Veranstaltung der Forschungsgruppe: AMUP (Architecture Morphologie/Morphogenèse Urbaine et Projet), INSA Strasbourg: Institut national des sciences appliquées, (Dezember 2014).

 

Dissertationsprojekt

„Il faut cultiver votre jardin“ (Voltaire).
Zur 'Politik der Freundschaft' in Gemeinschaftsgärten: eine deutsch-französische Perspektive.
 
Erstbetreuung: Prof. Dr. Ulrich Bröckling

Tutorin: Prof. Dr. Gisela Riescher
 
 

Dieses Dissertationsprojekt, das an der Schwelle zwischen Soziologie der sozialen Bewegungen und politischer Theorie angesiedelt ist, zielt darauf, das soziale Phänomen des „urban gardenings“ in seiner politischen Dimension zu erkunden. Dabei wird besonders auf die Projektform der Gemeinschaftsgärten eingegangen. Als miniaturformatige Indikatoren des sozialen Wandels fungieren solche Gärten zugleich als „Abbild“ der Vergemeinschaftungsphänomene sowie als heterotopische Orte (Les hétérotopies, Foucault), die sowohl natürliche wie soziale Experimente erkennen lassen.

Da sich die soziale Bindung der Freundschaft in ihrer Komplexität gerade an der Grenze zwischen Privatem bzw. Intimen und Gesellschaftlichem befindet, wird an ihren Ausdrucksformen die Neu- bzw. Umverteilung von Öffentlichkeit und Privatheit besonders gut ablesbar. Deshalb soll im empirischen Teil der Arbeit ein besonderer thematischer Fokus auf die Sozialität von Freundschaft gelegt werden. Auch stelle ich dabei die Vermutung auf, dass Freundschaft in diesen sozialen und natürlichen Orten der Gemeinschaftsgärten auch einen besonderen politischen Impetus besitzt. Diesen könnte man zum einen in der utopischen Dimension des Gartens sehen, als symbolisch mehrfach besetzter Ort, sowie in seiner mikrologischen Dimension als Ort der sozialen und politischen Praktiken.

Daraus ergeben sich folgende Fragestellungen:

  • Inwieweit sind diese Gärten Orte des politischen Experiments bzw. des eskapistischen Rückzugs ins Private?
  • Inwiefern trägt die soziale Form der Freundschaft dazu bei, den politischen Impetus der Gärtengemeinschaften zu tragen?
  • Welche Politik als Subjektivierungsformen zeichnet sich in diesen Gärten ab?
  • Welche Reste von Herrschaftsformen überdauern?
 
Diesen Fragestellungen soll anhand einer qualitativen Studie in mehreren Gemeinschaftsgärten in Frankreich und in Deutschland (Paris, Nizza, Berlin und Freiburg) nachgegangen werden. Teilnehmende Beobachtung wird dabei die zentrale Vorgehensweise sein. Die Realität des Forschungsfelds wird jedoch im Sinne der 'grounded theory' diese Fragestellungen im Laufe des Forschungsprozesses revidieren und verschieben. Die soziologisch-empirische Herangehensweise wird durch eine kulturgeschichtliche Untersuchung früherer Formen von Gemeinschaftsgärten in der Ideengeschichte, in den Sozialutopien und in Sozialexperimenten der Neuzeit ergänzt sein.
 

 

Kontakt
  • Postadresse:

    Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
    DFG-Graduiertenkolleg 1288
    c/o Historisches Seminar
    Rempartstr. 15 - KG IV
    79085 Freiburg 
     
  • Besuchsadresse:

    Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
    DFG-Graduiertenkolleg 1288
    Erbprinzenstraße 13
    79098 Freiburg
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