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Laura Ritter (Stipendiatin seit 01.Juni 2014)

Russische Emigranten in Berlin – Der General Aleksej Aleksandrovič von Lampe und seine Netzwerke, 1922-1945.

 

Lebenslauf

laura ritter 

  • Geboren 1986 in Hamburg.
  • Studium der Neueren und Neuesten Geschichte, Ostslavischen Philologie und Wirtschaftspolitik (VWL) an den Universitäten Freiburg und Rom.
  • 2011 Magister Artium an der Universität Freiburg mit einer Abschlussarbeit mit dem Thema: "Die Verhandlungen zum Viererpakt im Herbst 1940 im Rahmen der deutsch-sowjetischen Beziehungen".
  • Seit 2011 Mitarbeiterin am Slavischen Seminar der Universität Freiburg
  • Seit 2012 Doktorandin am Lehrstuhl für Neuere und Osteuropäische Geschichte der Universität Freiburg.
  • April 2013 Stipendiatin am Deutschen Historischen Insitituts Moskau
  • September 2013 Stipendiatin am Deutschen Historischen Institut Washington, DC
  • Seit Juni 2014 Mitglied im DFG-Graduiertenkolleg "Freunde, Gönner und Getreue" an der Universität Freiburg


  

Dissertationsprojekt

Russische Emigranten in Berlin – Der General Aleksej Aleksandrovič von Lampe und seine Netzwerke, 1922-1945

Betreuer: Prof. Dr. Dietmar Neutatz (Freiburg)
 
 

Nach der Oktoberrevolution 1917 und während des anschließenden Bürgerkriegs flohen circa zwei bis drei Millionen russische Staatsbürger aus ihrem Heimatland. Zwischen 300.000 und 600.000 dieser Emigranten gelangten in den Jahren nach 1917 nach Berlin. Die deutsche Hauptstadt wurde innerhalb kürzester Zeit die Hochburg der russischen Emigration. So entwickelte sich die Infrastruktur und das kulturelle Leben des so genannten „Russischen Berlin“ rasant: Es entstanden russische Selbsthilfeorganisationen, Schulen, Verlage und Zeitschriften. Der Wunsch der Exilanten nach Bewahrung ihrer Kultur und Traditionen sowie der Gebrauch und die Weitergabe der russischen Sprache förderten das schnelle Wachsen einer russischen Subkultur in der deutschen Hauptstadt. Ab 1922 lebte auch der General Aleksej Aleksandrovič von Lampe unter ihnen, der als Stellvertreter der Weißen Truppen nach Berlin entsendet worden war.

Im Zentrum dieses Dissertationsprojektes stehen der General Aleksej von Lampe und seine Tagebuchaufzeichnungen von 1919 bis 1965. Die vorliegende Untersuchung verfolgt auf dieser Grundlage eine doppelte Analyse: Erstens wird eine moderne Biographie von Lampes entstehen, die seine Erfahrungen während der Revolution, der Emigration und des Weltkriegs analysiert. Zweitens wird das Projekt einen Beitrag zur Untersuchung der russischen Kolonie als Netzwerk leisten. Dabei wird auch von Lampes Wahrnehmung des Lebens innerhalb der russischen Emigrantenkolonie und der politischen Ereignisse der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus berücksichtigt.

In diesem Projekt werden zum einen Fragen untersucht, wie sich Beziehungen in einem fremdem Umfeld konstituieren konnten und wie diese gekennzeichnet waren. Außerdem soll analysiert werden, ob es Freundschaften zwischen Personen unterschiedlicher sozialer Gruppen innerhalb der Emigrantenkolonie, aber auch zwischen verschiedenen Nationalitäten gab. Zum anderen werden mögliche Veränderungen dieser Beziehungen in den 1930er und 1940er Jahren untersucht, beispielsweise welche Auswirkung Ereignisse wie die Machtergreifung der Nationalsozialisten, der Hitler-Stalin-Pakt oder auch der Ausbruch des deutsch-sowjetischen Krieges auf die Emigranten hatten.

Das Ziel dieses Dissertationsprojektes ist es, Aussagen über die Binnenwelt der Emigrantenkolonie in Berlin treffen zu können, die bisher in der Forschung nicht berücksichtigt wurde. Doch gerade die Fragen nach möglichen Handlungsspielräumen der russischen Emigranten, die Auswirkungen durch die politischen Änderungen auf das Leben und die Netzwerke innerhalb der Kolonie sind für mich von großem Interesse.

Kontakt
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    Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
    DFG-Graduiertenkolleg 1288
    c/o Historisches Seminar
    Rempartstr. 15 - KG IV
    79085 Freiburg 
     
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    Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
    DFG-Graduiertenkolleg 1288
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