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Yuan Jian (Stipendiat 01.06.2006 - 31.05.2009)

Favoriten und ihre Cliquen im qingzeitlichen China. Mingzhu (1635-1708) und Heshen (1750-1799) im Vergleich

 

 

Angaben zur Person:

 

yuan.jian@grk-freundschaft.uni-freiburg.de

 yuanjian.jpg

geboren am 05.11.1981   

 

Staatsangehörigkeit: VR.China

Geschlecht: männlich

Geburtsort: Suzhou (Soochow)

 

1999-2003  Chinesische Fakultät, Soochow Universität

Diplom-Arbeit: Weiyuans Gedichte in der Zeit des Opiumkriegs

 

2004-2006     Institut für Qing-Geschichte , Renmin Universität, China

Diplom-Arbeit: Das tibetische Recht in der Qing-Zeit

 

Bachelor der Philosophischen Fakultät  (B.A.)

Magister der Historischen Fakultät  (M.A.)

 

Dissertationsprojekt: Favoriten und ihre Cliquen im qingzeitlichen China. Mingzhu (1635-1708) und Heshen (1750-1799) im Vergleich

 

Betreuerin: Prof. Dr. Sabine Dabringhaus

Tutor: Prof. Dr. Ronald G. Asch

 

In der traditionellen chinesischen Kultur gibt es im Großen und Ganzen zwei Arten von Freundschaft. Die eine Art der Freundschaft ist vergleichbar mit dem Begriff der Freundschaft im deutschen herkömmlichen Sinne. Sie bezeichnet eine positive Beziehung zwischen zwei Menschen, die sich in Sympathie und Vertrauen äußert. In dieser Freundschaft schätzen und mögen die befreundeten Menschen einander um ihrer selbst willen. Die Freundschaft, die ich hier meine, beruht auf Zuneigung, Vertrauen und gegenseitiger Wertschätzung.
Die andere Art ist mehr im Sinne einer sozialen Verbundenheit mit einer gesellschaftlichen Funktion versehen. Auch sie basiert auf menschlichen Empfindungen, „RenQing“ im Chinesischen. Diese Art der Freundschaft lässt sich auch als ein erweitertes Geben und Nehmen bezeichnen.  Ein Beispiel dafür ist die Tochter von Zhou, die etwa durch Geschenke der Eltern an die Lehrer Chancen auf eine bessere Schulbildung hat. Solches Verhalten hat es schon vor der Kulturrevolution gegeben. In Deutschland nennt man dies vielleicht Korruption, aber in China haben die Menschen vom 3. Jahrhundert v. Chr. bis heute gedacht, dass dies versteckte Prinzipien der chinesischen Gesellschaft sind und nicht Korruption. Um die chinesische Geschichte oder Politik besser zu verstehen, muss man zuerst die menschlichen Empfindungen klar verstehen.Im alten China spielte die Verwandtschaft eine sehr wichtige Rolle, so blieb z.B. in der Qing-Zeit der Einzelne entsprechend länger im höchsten Amt, je größer der Einfluss des Vaters, Großvaters oder anderer Verwandter war. Heshen war ein gutes Beispiel dafür, weil sein Sohn eine Tochter des Qianlong-Kaisers heiratete und auf diese Weise auch eine verwandtschaftliche Bindung zwischen beiden bestand. Diese drei Beziehungen, das heißt die Freundschaft im engeren Sinne, die menschlichen Empfindungen und die Verwandtschaft, bilden den Hintergrund der sozialen Beziehungen in meiner Doktorarbeit.

In meiner Doktorarbeit möchte ich mich auf Mingzhu und Heshen mit ihren politischen Gruppen in Bezug auf den Aspekt der Freundschaft konzentrieren. Durch diesen Blickwinkel kann ich viele Phänomene der Mingzhu- und Heshen-Gruppe besser erklären und beispielsweise folgende Fragestellungen innerhalb meiner Doktorarbeit beantworten: 1.Warum kamen Mingzhu und Heshen zu hohen Positionen im Kaiserpalast? 2.Was sind die Prozesse für die Entwicklung dieser beiden Gruppen? 3. Warum endete Mingzhu nicht genauso wie Heshen, hatten doch beide die Gunst ihres Herrschers am Ende verloren? 4.Weshalb bildete sich die eine Art von Gruppe um Mingzhu in der Kangxi-Ära, und eine andere Art um Heshen in der Qianlong-Ära und nicht umgekehrt? 5. Konnten Mingzhu und Heshen aufgrund ihrer Freundschaftsbeziehungen einflussreiche Minister in der „High-Qing“ werden? Welche der beiden Typen von Freundschaft spielten in diesen beiden Netzwerken eine Rolle oder vielleicht sogar beide? Kann man politische Gruppen der Qing-Dynastie und politische Gruppen Westeuropas miteinander vergleichen? Wenn ja, welche Rolle hat dabei Freundschaft innerhalb der beiden Kulturräumen gespielt?

Kontakt
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    DFG-Graduiertenkolleg 1288
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