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Das Graduiertenkolleg soll persönliche, den Familien- und Verwandtschaftskontext überschreitende Nahbeziehungen in unterschiedlichen Zeiten und Kulturen im Spannungsfeld zwischen symmetrischen Loyalitätsbindungen (Freundschaft von Gleichgestellten) und asymmetrischen Beziehungen (Patronage/Klientel) untersuchen.

Nahbeziehungen dieser Art stellen ein offensichtlich universales, in allen Gesellschaften und Kulturen in unterschiedlicher Weise anzutreffendes Phänomen dar. Dies läßt sie geeignet erscheinen, im epochen- und kulturübergreifenden Vergleich analysiert zu werden. Dabei sollen bewußt die Themenkomplexe Freundschaft und Patronage mit einander verbunden werden. Nur so kann einerseits die Genese des modernen Ideals einer streng symmetrischen, von utilitaristischen Erwägungen freien, eher affektiven Freundschaftsbeziehung in ihrem historischen Kontext deutlich werden und andererseits eine Perspektive vermieden werden, die Patronage auch in vormodernen Gesellschaften nur unter instrumentellen Gesichtspunkten sieht.

Das Kolleg soll sich thematisch an einer Reihe zentraler Fragen orientieren, die die Semantik von Freundschaft und Patronage, die historischen Konjunkturen der Freundschaft und die besondere Bedeutung interkultureller und geschlechtergeschichtlicher Aspekte ebenso einbeziehen wie die Verbindungen zwischen spezifischen Formen der Freundschaft und der politischen Kultur einer Gesellschaft. Auch die ökonomischen Aspekte solcher Beziehungen (gegenseitige wirtschaftliche Unterstützung) und die sozialen Praktiken, die Freundschaftsbin-dungen durch Gewährleistung von Zuversicht oder Vertrauen Dauerhaftigkeit verleihen, wären näher zu untersuchen. Unter anderem soll dabei gefragt werden, welche Werte und Normen im historischen Wandel und kulturellen Vergleich konstitutiv für die Freundschaft sind und in welchen Situationen Freundschaft und/oder Patronage in ihrer Wechselwirkung mit politischer Herrschaft als illegitim – etwa als Korruption - gelten. Das Projekt soll auch dazu beitragen, die Rolle von Freundschaft in modernen Gesellschaften, die lange Zeit als eher marginales weil rein "privates" Phänomen ohne klaren institutionellen Rahmen galt, in der historischen Langzeitperspektive neu zu bewerten.

Der zeitlich und kulturell vergleichenden Perspektive des Forschungsprogramms entsprechend ist auch das Studienprogramm interdisziplinär und international angelegt. Es zeichnet sich durch intensive und innovative Betreuungsstrukturen aus und soll dank klarer Zielvorgaben für den zügigen Abschluß der Arbeiten sorgen.

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    Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
    DFG-Graduiertenkolleg 1288
    c/o Historisches Seminar
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    Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
    DFG-Graduiertenkolleg 1288
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