Uni-Logo
Sie sind hier: Startseite Personen Stipendiaten Postdoktoranden Dr. Torben Lütjen (01.07.2006-30.06.2008)
Artikelaktionen

Dr. Torben Lütjen (01.07.2006-30.06.2008)

Freundschaft im Schatten der Macht. Die politischen Freunde Deutscher Bundeskanzler von Adenauer bis Merkel

Aktuelle Tätigkeit

Wissenschaftlicher Mitarbeiter (Schumpeter-Fellow) am Institut für Deutsches und Internationales Parteienrecht und Parteienforschung der Universität Düsseldorf

 

Angaben zur Person

geb. am 10. Dezember 1974 in Bremen

Kontakt: torben.luetjen@uni-duesseldorf.de

 

Forschungsprojekt: Freundschaft im Schatten der Macht. Die politischen Freunde Deutscher Bundeskanzler von Adenauer bis Merkel

Die interpersonalen Beziehungen zwischen Politikern sind bisher nur selten Gegenstand der Politikwissenschaft gewesen. Ein erster Schritt, diese Forschungslücke zu schließen, soll mit diesem Forschungsprojekt über die politischen Freunde Deutscher Bundeskanzler von Adenauer bis Merkel getan werden. Im Mittelpunkt der Untersuchung werden dabei jene Personen stehen, die im unmittelbaren Umfeld der Kanzler eine politische Beratungsfunktion ausüben und mit „ihrem“ Kanzler durch ein exklusives und bisweilen auch freundschaftliches Verhältnis verbunden sind. Diese Gruppe scheint deswegen für eine erste Annährung an das Phänomen der politischen Freundschaft geeignet zu sein, da es sich um informelle Beratungszirkel handelt, die im „Arkanraum“ der Politik agieren, ein Feld, in dem Vertrauen, Verschwiegenheit und Loyalität eine besondere Bedeutung zukommt, allesamt Eigenschaften, die zwar nicht ausschließlich, aber zumindest auch durch freundschaftliche Beziehungen gefördert werden.
Ziel der Arbeit ist dabei nicht eine normative Bewertung und Einordnung von politischer Freundschaft, sondern ein Beitrag zu einer erweiterten Konstellationsanalyse der Machtausübung. Denn politische Freundschaft, so die Ausgangshypothese, stellt ein „Soziales Kapital“ dar, das verschiedene Funktionen erfüllen kann. Zu denken wäre dabei etwa an politische Freundschaft als Schutz- und Ruheraum von einem Amt, das permanent im Blickpunkt der Medien und der Öffentlichkeit steht und an die Belastbarkeit der Akteure besondere Anforderungen stellt. Weiterhin stellt sich die Frage, inwiefern politische Berater durch ihre Freundschaft dazu befähigt werden können, Widerspruch zu leisten, bzw. ob Kanzler durch Freundschaft in besonderem Maße sensibilisiert werden, eigene Fehler zu erkennen und notwendige Prozesse der Selbstreflexion einzuleiten.
Schließlich ist zu analysieren, wie sich das öffentliche Bild der politischen Freundschaft im Zeitverlauf geändert hat. Bot der immediate Zugang von persönlich verbundenen „Sonderberatern“, etwa in der Kanzlerdemokratie Adenauers, weniger Anlass zur Kritik als dies später der Fall war? Aber neben diesen Formen der Kritik an intransparenten und undemokratischen Entscheidungsprozessen ist auch zu vermuten, dass die Leadership-Qualitäten eines Regierungschefs im Zeitverlauf ebenfalls nach unterschiedlichen Maßstäben bewertet werden. Wann galten solche Beziehungen als effiziente Beratung und notwendige Bereicherung und wann erweckten sie eher den Eindruck von übermäßiger Beeinflussbarkeit und somit von Führungsschwäche?

Kontakt
  • Postadresse:

    Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
    DFG-Graduiertenkolleg 1288
    c/o Historisches Seminar
    Rempartstr. 15 - KG IV
    79085 Freiburg 
     
  • Besuchsadresse:

    Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
    DFG-Graduiertenkolleg 1288
    Erbprinzenstraße 13
    79098 Freiburg
Benutzerspezifische Werkzeuge