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Lena Radauer (Stidendiatin seit 01.06.2012)

Freunde, Kollegen, Vermittler. Österreichische und deutsche kriegsgefangene Künstler in sibirischen Städten während des Ersten Weltkrieges und ihre Beziehungen zu der russischen Künstlerschaft.

 

Angaben zur Person

 

  • Geboren 1983 in Wien
  • 2003/2004 Studium an der Philologischen Fakultät der Russischen Staatsuniversität St. Petersburg
  • 2005/2006 Forschungsaufenthalt an der Philologischen Fakultät der Russischen Staatsuniversität Irkutsk
  • 2006 Magister in Langues et Littératures Slaves, Université Libre de Bruxelles; Abschlussarbeit "Kulturnaia deiatel´nost´ dekabristov v Sibiri" ("Die kulturelle Tätigkeit der Dekabristen in Sibirien")
  • 2006/2007 Forschungsaufenthalt am Institut für Ethnologie und Sozialanthropologie der Adam Mickiewicz Universität in Poznań; Thema: Die Ethnopolitik Sibiriens
  • 2008 MSc in Russian and East European Studies, University of Oxford; Abschlussarbeit "Politisation and ethnicity in Sibiria - a case study of the tools of Federalism"
  • Seit Juni 2012 Stipendiatin des DFG-Graduiertenkollegs 1288 "Freunde, Gönner, Getreue" an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau

 

 

Publikationen

 

  • Beiträge für die International Encyclopedia of the First World War (http://www.1914-1918-online.net/)
  • mit Matthias Egger: "Kultur im Lager. Kulturelle Aktivitäten der österreichisch-ungarischen Kriegsgefangenen in Russland 1914-1918, in: Österreich in Geschichte und Literatur 2/2014, S. 160-178
  • "'Sie reflektierten Sibirien.' Deutschböhmische Künstler in sibirischer Gefangenschaft während des Ersten Weltkrieges", in: Eine verlorene Generation? Deutschböhmische bildende Künstler der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts zwischen Prag, Wien, München und Dresden. Technická univerzita v Liberci 2013, S. 114-125
  • mit Dietmar Neutatz: "Besetzt, interniert, deportiert. Der Erste Weltkrieg und die Zivilbevölkerung im östlichen Europa", in: Alfred Eisfeld/Guido Hausmann/Dietmar Neutatz (Hg.), Besetzt, interniert, deportiert. Der Erste Weltkrieg und die deutsche, jüdische, polnische und ukrainische Zivilbevölkerung im östlichen Europa. Klartext Verlag, Essen 2013, S. 9-25
  • Do vstreci! Russisch für Anfänger, Schulbuchverlag E. Weber, Eisenstadt 2012.
     
  • Hans Franta: Seine Linzer Jahre, in: Oberösterreichische Heimatblätter Heft 1/2 bzw. 3/4 2011.
  • Hans Franta: Sibirien. Katalog zur gleichnamigen Ausstellung des Nordico-Museum der Stadt Linz, 3. März bis 1. Mai 2011, Linz 2011.

 

Dissertationsprojekt

Freunde, Kollegen, Vermittler. Österreichische und deutsche kriegsgefangene Künstler in sibirischen Städten während des Ersten Weltkrieges und ihre Beziehungen zu der russischen Künstlerschaft. 

Erstbetreuer: Prof. Dr. Dietmar Neutatz

 

Während die Thematik der Kriegsgefangenen des Ersten Weltkriegs in Russland seit geraumer Zeit durchaus die Aufmerksamkeit der Geschichtswissenschaft auf sich zieht, so beschränkt sich die Forschung gerne auf ihr Dasein innerhalb der Kriegsgefangenenlager. Die vielen Erinnerungsberichte, die ehemalige Kriegsgefangene über ihre Gefangenschaft in Sibirien hinterlassen haben, zeugen allerdings von persönlichen Verbindungen über die Lagermauern hinaus und die Bedeutung ihrer Beziehungen zur russischen Bevölkerung für das Überleben der Kriegsgefangenen. 

In meiner Dissertation greife ich eine spezielle Berufsgruppe heraus, nämlich deutsche und österreichische kriegsgefangene Künstler, um zu erforschen, wie diese mittels Nahbeziehungen mit russischen Kollegen und Arbeitgebern die Mentalität des Krieges sowie stereotype Vorurteile überwanden. 

Diese Verbindungen hatten nicht nur transnationalen Charakter, sie kamen überdies unter ausgesprochen ungünstigen Umständen zustande, war die sibirische Bevölkerung doch nach Beendigung des Ersten Weltkriegs über Jahre hindurch dem Russischen Bürgerkrieg ausgesetzt.

Mein Hauptanliegen besteht darin herauszufinden, wie sich diese unwahrscheinlichen Freundschaften dennoch entwickeln konnten und welche Rolle sie im Leben der Akteure spielten. 

Um sowohl die Situation der Kriegsgefangenen in Sibirien besser verstehen zu können, als auch den vollen Umfang besagter Nahbeziehungen, werde ich insbesondere folgenden Fragen nachgehen: 

Hatten Nahbeziehungen zwischen einzelnen Individuen dieselbe Funktion wie solche zu institutionalisierten Vereinigungen (z. B. Kunstvereinen)?

War das Ausmaß der Annäherung in der Stadt Krasnojarsk größer, wo die Kriegsgefangenen eine besonders gut organisierte Künstlergemeinschaft bildeten?

Spielten der Mythos Sibirien und die Anziehungskraft der Landschaft eine Rolle dabei, dass sich mitteleuropäische Künstler für ihren unfreiwilligen Aufenthaltsort interessierten?

Lassen die Beziehungen zwischen lokalen und kriegsgefangenen Künstlern auf die Integration Letzterer in die sibirische Gesellschaft schließen?

Gingen Kriegsgefangene slawischer Herkunft eher Bindungen mit russischen Kollegen ein?

Hatte der militärische Rang der Kriegsgefangenen Einfluss auf ihre Beziehungen?

Weiter hoffe ich, die Motivationen jener Künstler, die während ihrer Kriegsgefangenschaft ihre Berufung fanden und in Sibirien ihre Ausbildung begannen, zu ergründen.

 

Kontakt
  • Postadresse:

    Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
    DFG-Graduiertenkolleg 1288
    c/o Historisches Seminar
    Rempartstr. 15 - KG IV
    79085 Freiburg 
     
  • Besuchsadresse:

    Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
    DFG-Graduiertenkolleg 1288
    Erbprinzenstraße 13
    79098 Freiburg
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