Oliver Mallick (Stipendiat seit 01.06.2009)

Lebenslauf

• seit WS 2008/2009: Promotionsstudium (Universität Freiburg)

• WS 2005/2006-SS 2008: M.A.-Studium (Universität Rostock; Universität Paris IV)
• WS 2002/2003-SS 2005: B.A.-Studium (Universität Rostock)

Dissertationsprojekt

Thema „Anna von Österreich und ihr Hofstaat (1643-1661)“

Erstbetreuer: Prof. Dr. Ronald Asch (Freiburg), Prof. Dr. Lucien Bély (Paris)

Zweitbetreuerin: Prof. Dr. Birgit Studt

Obwohl über Anna von Österreich zahlreiche Biographien existieren, gibt es keine fundierten Studien über ihren Hof bzw. ihren Hofstaat. In diesem Zusammenhang soll es im vorliegenden Dissertationsprojekt darum gehen, das höfische Leben bzw. die Maison de la Reine eingehender zu untersuchen. Somit können generelle höfische Mechanismen sowie die Förderungspraxis der Königin gegenüber „Günstlingen“ herausgearbeitet werden; zudem lassen sich unter Umständen die Gründe für diese Patronage- und Klientelbeziehungen ausmachen. Personen in der Gunst der Königin waren zwar ohne Zweifel auch von eigenen Vorteilen geleitet, gleichwohl müssen die Beweggründe der Königin berücksichtigt werden, bestimmte Personen um sich zu scharen. Inwieweit waren persönliche Gefühle der Zuneigung von Bedeutung und in welcher Hinsicht handelte die Königin nach strategischem Kalkül? Hierbei kann die Zusammensetzung des Hofstaates Aufschluss geben: In welchem Maße waren Hochadel, niederer Adel oder noblesse de robe vertreten? Davon ausgehend lässt sich unter Umständen wiederum die Art der Patronage rekonstruieren, d.h. wurden Getreue mit (bezahlten) Posten bzw. mit Ehrenposten (ohne Bezahlung) oder sonstigen Geschenken oder Gratifikationen bedacht? Und sind z.B. Unterschiede in der Patronage für die Periode von 1643 bis 1648 und die Zeit nach der Fronde (ab 1653) zu erkennen? Daneben soll in diesem Zusammenhang ebenfalls das (teilweise schon zu Lebzeiten, v.a. aber nach ihrem Tod) idealisierte Bild von den Tugenden und vorbildlichen Taten (u.a. Armenunterstützung) der Königin auf seinen Realitätsgehalt hin untersucht werden.