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Aufbau

Das Studienprogramm soll die Kollegiaten in inhaltlicher wie arbeitstechnisch-organisatorischer Hinsicht fördern und für den zügigen Abschluss der Projekte sorgen. Es ist darauf ausgerichtet, den wissenschaftlichen Horizont der Kollegiaten so zu erweitern, dass ein genuin interdiszipli­närer Diskussionskontext entsteht. Gleichzeitig macht es die Kollegiaten mit dem internationalen Forschungsstand vertraut. Es bietet ihnen neben Anregungen auch Kontakte, die der Archiv- bzw. Feldarbeit zugute kommen können. Es fördert neben der eigenständigen Arbeit auch die Kooperation und den wissenschaftlichen Dialog. Und es eröffnet mit der gemeinsamen Publi­kation der Gesamtergebnisse die Möglichkeit, frühzeitig wissenschaftliche Akzente zu setzen. Der Gefahr, promotionsverlängernd zu wirken, begegnet das Studienprogramm auf dreifache Weise. Zum einen ist ein geringerer Umfang der gemeinsamen Veranstaltungen und Seminare für die fortgeschrittenen Kollegiaten vorgesehen und verstärkt auf die Form der Kompaktseminare zurückzugreifen. Zum anderen bietet das Programm mit den Kursen zu methodischen und technischen Fragen auch Unterstützung bei der wissenschaftliche Forschung und Synthese. Zum dritten, und dies ist besonders wichtig, strukturiert das Studienprogramm mit seinen klar formulierten Zielvorgaben und Leistungskontrollen die zeitliche Gestaltung der Promotions­phase. Diese Leistungsnachweise stellen keine zusätzliche Belastung dar. Vielmehr sollen die Kollegiaten in regelmäßigen Abständen den jeweiligen Stand der Arbeit schriftlich fixieren, sich selbst damit Rechenschaft ablegen und Probleme wie Aufgaben klarer erkennen. Gleichzeitig dienen die schriftlichen Zwischenberichte als Grundlage für die ausführliche Besprechung mit den Betreuern (s.u.).

Das gesamte Studienprogramm ist abgestimmt auf die Zielvorgaben, denen auch die Anforderungen an die Kollegiaten folgen. Diese Zielvorgaben orientieren sich an den einzelnen Schritten des wissenschaftlichen Arbeitens. Sie lassen sich in 3 Phasen bündeln. In der ersten Phase (Semester 1) lautet die Zielvorgabe für die Kollegiaten, Thema und Fragestellung des eigenen Projekts präzise zu formulieren sowie die Quellen- und Forschungslage zu klären. Um hierbei den interdisziplinären Ansatz des Kollegs fruchtbar zu machen und den Kollegiaten Anregungen zu geben, findet in den ersten beiden Semestern eine von den Antrag stellenden Hochschullehrern sowie von auswärtigen Wissenschaftlern als Gastreferenten getragene Ringvor­lesung statt. Die fachspezifischen Sichtweisen auf das Rahmenthema werden in einem begleitenden Lektürekurs unter Leitung des jeweiligen Referenten der Ringvorlesung vertieft. Parallel hierzu stellen die Kollegiaten ihre Projekte im vierzehntägigen Kolloquium des Kollegs vor. Zur Leistungskontrolle haben die Kollegiaten am Ende dieser ersten Phase ein Exposé der Arbeit vorzulegen.

Da die Aufnahme der Stipendiaten in das Kolleg zur Sicherung von Qualität und Kontinuität gestaffelt erfolgt (8 Kollegiaten zum ersten Semester, 6 Kollegiaten zum zweiten Semester), haben die zum ersten Termin aufgenommenen Kollegiaten die Ergebnisse von Ringvorlesung und Lektürekurs in Protokollen festzuhalten. Diese Protokolle werden der zweiten Kohorte zur Nacharbeit zur Verfügung gestellt. Im Rahmen eines von den Antrag stellenden Hochschul­lehrern geleiteten Blockseminars zu Beginn des zweiten Semesters werden die zu diesem Zeitpunkt Aufgenommen auf dieser Grundlage an die bisherigen Ergebnisse des Kollegs heran­geführt. Auf diese Weise ist für die Sicherung der Ergebnisse gesorgt und die Eingliederung der zum zweiten Termin aufgenommenen Kollegiaten in das Studienprogramm bruchlos möglich. Bei der zweiten Kohorte wird die mit der Bewerbung eingereichte Projektskizze als Exposé gewertet.

Im Mittelpunkt der zweiten Phase (Semester 2, 3 und 4) steht die Quellenarbeit bzw. Feldforschung und die Auswertung der Befunde. Im zweiten Semester wird die Ringvorlesung fortgesetzt. Hinzu kommen Blockveranstaltungen, in denen Querschnitt-Themen des Kollegs in interdisziplinärer Perspektive behandelt werden. Durch diese Konzentration auf die fachüber­greifenden Kernfragen des Rahmenthemas soll der Gefahr begegnet werden, unverbundene Einzelstudien zu produzieren. Die Leitung dieser Veranstaltungen obliegt den Postdoktoranden, deren eigene Projekte solchen Querschnitt-Themen gewidmet sind. Im Kolloquium des zweiten Semesters stellen die neu aufgenommenen Kollegiaten ihre Projekte vor. Es umfasst aber auch eine Vortragsreihe auswärtiger Wissenschaftler. Sie soll den Kollegiaten nicht nur inhaltliche Anregungen, sondern auch Kontakte vermitteln, die sich etwa im Kontext ihrer Forschungs­aufenthalte außerhalb von Freiburg nutzen lassen. Im dritten Semester wird die Vortragsreihe im Kolloquium fortgesetzt. Hinzu kommen begleitende Lehrveranstaltungen zur praktischen Forschungsarbeit, die von den Antrag stellenden Hochschullehrern angeboten werden und allen Studierenden des jeweiligen Faches offen stehen. Um die Forschungsaufenthalte zeitlich nicht zu erschweren, finden im vierten Semester überwiegend Blockveranstaltungen statt, in denen die Kollegiaten ihre Zwischenergebnisse vorstellen. Dazu sollen wiederum Gastwissenschaftler als Kommentatoren eingeladen werden, um die Diskussion über die Arbeiten in einen weiteren Kontext zu stellen. Das Kolloquium im vierten Semester findet alle drei Wochen statt und dient der Vorbereitung dieser Blockveranstaltungen sowie eines Workshops. Für diesen Workshop wählen die Kollegiaten jenes der bereits im zweiten Semester vorgestellten Querschnitt-Themen aus, das sich im Laufe der empirischen Arbeiten als für die meisten Projekte relevant erwiesen hat. Zur vertieften interdisziplinären Behandlung dieses Themas können die Kollegiaten für den maßgeblich von ihnen zu organisierenden Workshop auch Gastwissen­schaftler als Referenten und/oder Kommentatoren einladen. Insgesamt gilt in dieser Phase als Zielvorgabe für die Kollegiaten, Aufbau, Argumentationsgang und Ergebnisse der Studie zu klären. Daher ist als schriftlicher Leistungsnachweis am Ende des vierten Semesters ein Zwischenbericht samt präzisierter Gliederung vorzulegen.

Die dritte Phase (Semester 5 und 6) dient der Niederschrift der Dissertation. Wie die Erfahrung lehrt, sind gänzlich neue methodische und inhaltliche Impulse in dieser späten Phase ohne Verzögerung der Abgabe nicht mehr einzuarbeiten. Das Studienprogramm will daher die Arbeiten auf ihrem aktuellen Stand kritisch begleiten sowie technische Hilfestellung leisten. So bietet es Kurse zu Schreib- und Präsentationstechniken, die als Blockveranstaltungen des ZfS (Zentrum für Schlüsselqualifikationen der Universität Freiburg) besucht und ihren praktischen Nutzen bei den in dieser Phase geforderten Leistungsnachweisen entfalten können: Ein ausführ­liches (ca. 30 Seiten) Abstract der eigenen Arbeit ist am Ende des fünften Semesters vorzulegen. Eine mündliche Präsentation der Studien erfolgt im sechsten Semester im Rahmen eines dreitägigen Ergebnissymposiums. Zur Diskussion der Ergebnisse, aber auch zur Intensivierung der internationalen Kontakte sollen wiederum auswärtige Kollegen an diesem Symposium teilnehmen. Das Kolloquium des Kollegs steht im fünften und sechsten Semester zur Vor- und Nachbereitung dieses Ergebnissymposium sowie für weitere Gastvorträge zur Verfügung. Bei Bedarf können in diesem Rahmen aber auch Probleme einzelner Arbeiten oder allgemeinerer Art zur Diskussion gestellt werden. Am Ende des Studienprogramms steht die Abgabe der Disser­tation. Um sowohl die Rezeption dieser Arbeiten zu fördern als auch die Gesamtbilanz des Kollegs zu dokumentieren, sollen die Beiträge des Schlusssymposiums in einem Tagungsband veröffentlicht werden. Die Publikation der mit „Magna cum laude“ oder besser bewerteten Dissertationen soll ebenfalls mit den Mitteln des GK unterstützt werden.

Um das Studienprogramm möglichst genau auf die Ziele des GK abzustimmen, werden alle Lehrveranstaltungen des Programms (außer den Kursen des ZfS) eigens für die Kollegiaten des GK konzipiert und angeboten. Gleichzeitig will das GK vor Ort präsent sein und die Möglichkeiten zum Austausch nutzen. So richten sich die Ringvorlesungen der ersten beiden Semester und das Ergebnissymposium im sechsten Semester an alle Studierende und darüber hinaus an die interessierte Öffentlichkeit. Die begleitenden Lehrveranstaltungen zur praktischen Forschungsarbeit im dritten Semester sind offen für Studierende des jeweiligen Faches. Umgekehrt können die Kollegiaten das reguläre Lehrangebot der beteiligten Fächer oder inter­disziplinären Angebote (Historische Anthropologie, Gender Studies etc.) nutzen und einschlägige Lehrveranstaltungen besuchen. Um aus diesem zusätzlichen Angebot kein Hindernis für die eigene Arbeit werden zu lassen, ist der Besuch weiterer Veranstaltungen als der oben genannten allerdings nicht verpflichtend.

Phase 1: Thema und Fragestellung (Sem. 1)

Ziel: Thema und Fragestellung präzise formulieren, Quellen- und Forschungslage klären

Leistungsnachweis: Exposé 

Sem. 1:

  • (1 SWS) Ringvorlesung „Freundschaft und Patronage“, vierzehntägig,
  • (2 SWS) Lektürekurs: Basistexte zu „Freundschaft und Patronage“, wöchentlich
  • (1 SWS) Kolloquium: Präsentation der Projekte, vierzehntägig

Phase 2: Quellenarbeit bzw. Feldforschung, Auswertung (Sem. 2-4)

Ziel: Aufbau, Argumentationsgang, Ergebnisse der Arbeit klären

Leistungsnachweis: Zwischenbericht mit präzisierter Gliederung

Sem. 2:

  • nur für die zum Beginn des zweiten Semesters aufgenommenen Kollegiaten: Blockseminar zur Einführung (3 Tage)
  • (1 SWS) Ringvorlesung „Freundschaft und Patronage“, vierzehntägig
  • (2-3 SWS) 3 Blockseminare zu Querschnitt-Themen in interdisziplinärer Perspektive (z.B. Die Sprache der Freundschaft; Rituale der Freundschaft; Die Funktionalität von Freund­schaft; Korruption; Freundschaft in Genderperspektive; Gabentausch und Freundschaft; Freundschaft und Gerechtigkeit; Freundschaft und Ehre; Freund und Feind; Freundschaft und Liebe; Ideal und Realität der Freundschaft o.ä.). Diese Seminare werden von den Postdoktoranden geleitet. Sie sollen jeweils bestehen aus 2 einführenden Veranstaltungen zu 2 SWS und einer längeren Blockveranstaltung (insgesamt 8 Stunden) an einem Wochenende.
  • (1 SWS) Kolloquium: Präsentation der Projekte, Vortragsreihe der Gastwissenschaftler, vierzehntätig

Sem. 3:

  • (2-3 SWS) begleitende Lehrveranstaltungen zur praktischen Forschungsarbeit (zur Auswahl: Selbstzeugnisse als Quellen; Ethnologische Feldforschung, Computerprogramme zur Quellenauswertung etc.; Blockseminar an drei Terminen zu je 8 Stunden mit 2 Terminen zu Beginn des Semesters zur Vorbereitung zu je 2 Stunden, offen für alle Studierende des Faches, das der anbietende Hochschullehrer vertritt)
  • (1 SWS) Kolloquium: Vortragsreihe der Gastwissenschaftler, vierzehntägig

Sem. 4:

  • (2 SWS) 2 Blockseminare (je 2 Tage à 6 Stunden): Präsentation und Diskussion der Zwischenergebnisse mit auswärtigen Gästen als Kommentatoren
  • (1 SWS) Kolloquium: Vorbereitung der Blockseminare und des Workshops, Vortragsreihe der Gastwissenschaftler, vierzehntägig
  • (1 SWS) Workshop zu einem Querschnitt-Thema (organisiert von den Kollegiaten, evtl. mit Gastwissenschaftlern als Kommentatoren), 8 Stunden

 

Phase 3: Niederschrift (Sem. 5 und 6)

Ziel: Niederschrift und Abgabe

Leistungsnachweis: Abstract, Endfassung

Sem. 5:

  • (1 SWS) Kurse zu Schreib- und Präsentationstechniken (Blockveranstaltungen des ZfS (Zentrum für Schlüsselqualifikationen der Universität Freiburg) im Umfang von 1-2 Tagen)
  • (1 SWS) Kolloquium: Vorbereitung des Symposiums im folgenden Semester und zur Diskussion der Arbeiten, Vortragsreihe der Gastwissenschaftler, vierzehntägig

Sem. 6:

  • (1 SWS) Ergebnissymposium mit auswärtigen Gästen, dreitägig
  • (1 SWS) Kolloquium: Vor- und Nachbereitung des Symposiums, Diskussion anstehender Probleme, Vortragsreihe der Gastwissenschaftler, vierzehntägig
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